Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule X CAMP notes on education
Im Rahmen des gesamtschulischen Projekts „Questioning documenta fifteen“ beschäftigen sich die Schüler:innen der Georg-Christoph-Lichtenberg Schule in Kassel mit dem Konzept lumbung, mit ruangrupa und mit der documenta fifteen. Es geht darum, eine fragende Grundhaltung einzunehmen, sich zu artikulieren und zu positionieren und schließlich verschiedene Zugänge zu Themen und Wahrnehmungen zu ermöglichen. Diese Auseinandersetzung soll insbesondere im Unterricht selbst stattfinden und wird thematisch in allen Schulfächern und Jahrgängen aufgegriffen.
Der Hausbau ist nur eines von vielen Projekten, jedoch ein zentrales. In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Architektur (Entwerfen und Baukonstruktion) der Universität Kassel wird ein Pavillon auf dem Schulhof geplant, der als Ort für offenen Austausch und Diskussionen auch über den schulinternen Dialog hinaus dienen soll.
Projektwoche zum Hausbauprojekt der.raum mit Architekturstudierenden der Universität Kassel
In der Projektwoche vom 8. – 12.11.2021 an der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule trafen die Schüler:innen der Hausbau-AG und die Studierenden des Architekturfachbereichs der Universität Kassel das erste Mal aufeinander. Studierende und Schüler:innen hatten sich jeweils im Vorfeld mit Architekturbeispielen bestehender Pavillons beschäftigt. Während der Workshopwoche folgten dann eine Begehung des Schulhofs, eine Standortuntersuchung, die Konzeption und erste Entwürfe sowie der Bau von Modellen. Dabei ergänzten die Schüler:innen die bestehenden Projektgruppen der Studierenden.
Die Studierenden aus dem Semesterprojekt „der.raum“ kamen mit einer engen Aufgabenstellung, die sie im Laufe der Woche zu hinterfragen und neu zu denken begannen. Durch Gespräche mit den Schüler:innen ergaben sich andere und weitere Bedarfe und Wünsche, die sich auf das Nutzungskonzept auswirkten. Benötigt wird kein weiterer Klassenraum, sondern es soll ein Ort auf dem Schulhof entstehen, der lebendigen Austausch und Begegnung ermöglicht. Während der documenta fifteen und auch darüber hinaus soll der Pavillon aktiv in den Stadtteil eingebunden werden. Nicht nur die Schulgemeinschaft wird darauf zugreifen können, sondern der Raum wird gleichermaßen von den Anwohner:innen genutzt und bespielt werden können. Diese Öffnung hin zum Stadtteil und die vielfältigen Nutzungsweisen, beispielsweise auch als Ausstellungsfläche, sollen in den Entwürfen zum Tragen kommen.
Die Studierenden haben in den vergangenen Wochen im Austausch mit den Schüler:innen der Hausbau-AG weiter an ihren Entwürfen gearbeitet. Eine Jury wird am 16. Dezember 2021 den Gewinnerentwurf küren, der im kommenden Sommersemester mit Studierenden, Schüler:innen, Lehrenden und Eltern zusammen umgesetzt werden soll. Der gekürte Entwurf wird von der gesamten Projektgruppe weiterentwickelt, bevor im Frühjahr 2022 die Bauphase beginnt. Ebenso wie der Kuration der documenta fifteen ist es den Projektgruppen ein Anliegen, nachhaltige Materialien zu verwenden, um möglichst keine neuen Ressourcen zu verbrauchen. Deshalb sind die Projektbeteiligten bereits im Austausch mit der Materialverteilung Kassel, um für die Ausführungsplanung den Einsatz von recycleten Materialien mitzudenken.