CAMP workspace: Arts Educators in Residence Programm

01.06.2022

Am 8. Juni landet „Das fliegende Künstlerzimmer“ der Frankfurter Crespo Foundation auf der documenta fifteen, Hafenstraße 76, und wird im Rahmen des Arts Educators in Residence Programm zum CAMP workspace.

Mehr zum Programm “Das fliegende Künstlerzimmer” der Frankfurter Crespo Foundation unter: www.fliegendes-kuenstlerzimmer.de.

Eine der vielen Manifestationen von CAMP notes on education wird sich durch das Arts Educators in Residence Programm entfalten, das Kultur- und Kunstvermittler*innen, Lehrer*innen, Kulturarbeiter*innen, Community Facilitators und Künstler*innen aus verschiedenen globalen Kontexten zusammenbringt, um alternative und regenerative Methoden an den Schnittstellen von Kunst, Theorie und Bildung neu zu denken und mitzugestalten. Während der 100 Tage werden die eingeladenen Fellows in Gruppen für jeweils einen Monat den CAMP workspace aktivieren, in kollaborativen Strukturen ihre Praxis reflektieren und im Rahmen der documenta fifteen Vermittlungsformen erproben können. Finanziert wird das Residency Programm von der Crespo Foundation.

Darüber hinaus wird auch der CAMP workspace von der Crespo Foundation gestellt – ein Raum, der im Rahmen des Crespo-Programms „Das fliegende Künstlerzimmer“ entwickelt wurde und normalerweise als mobiles artist-in-residence-Atelier an Schulen im ländlichen Hessen gastiert. Arts Educators in Residence verfolgt das Ziel, einen Raum der Vermittlung für eine Vielzahl von Perspektiven, autonomen, nicht-institutionellen, verkörperten und generationenübergreifenden Formen des kollektiven Lernens zu schaffen und so zivilgesellschaftliche Prozesse im künstlerischen Feld, wie auch in dem der Bildung mitzugestalten.

Am 8. Juni landet „Das fliegende Künstlerzimmer“ der Frankfurter Crespo Foundation auf der documenta fifteen, Hafenstraße 76, und wird im Rahmen des Arts Educators in Residence Programm zum CAMP workspace.

Aufbau des CAMP workspace, Hafenstraße 76, Foto: Lukas Wegwerth, 2022

Seit 2018 konzentriert sich die Crespo Foundation mit ihrem Programm „Das fliegende Künstlerzimmer“ auf künstlerische Praktiken und Methoden der Kulturellen Bildung im ländlichen Raum. Sie bringt Künstler*innen an Schulen – in enger Allianz mit dem Hessischen Kultusministerium und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie mit Schulen in ländlichen Regionen Hessens und den zugehörigen Landkreisen als verantwortlichen Schulträgern. Da der*die Künstler*in auf dem Schulhof einer Schule im fliegenden Künstlerzimmer lebt und arbeitet, kommen die Schüler*innen in unmittelbaren Kontakt mit kreativen Prozessen. „Das fliegende Künstlerzimmer“ wird dabei in Form eines mobilen Wohnateliers mitgeliefert und als Freiraum für bis zu zwei Jahre auf dem Schulgelände verankert, um danach an die nächste Schule weiterzufliegen. Das „fliegende Künstlerzimmer“ und seine Bewohner*innen eröffnen der Schulgemeinschaft einen neuen Raum und erlauben die Begegnung mit künstlerischen Impulsen, die langfristig auch über die Verweildauer des mobilen Ateliers hinaus zur eigenen kulturellen Schulentwicklung beitragen. Die „Landung“ eines Künstlerzimmers bedeutet aber auch, dass die Schule sich als System öffnet und ihre Strukturen anbietet, um das transformatorische Potential ausschöpfen zu können. Denn die ästhetischen Impulse werden von den Künstler*innen in Zusammenarbeit mit Lehrkräften aller Fächer gemeinsam erarbeitet und im schulischen Curriculum angewendet. Darüber hinaus machen die Künstler*innen offene Atelierangebote, die von den Schüler*innen selbstständig besucht und mitgestaltet werden können. Es ist ein lernendes Programm, das sich mit jedem neuen Standort weiterentwickelt, um die Bedürfnisse von Schulen und Künstler*innen immer wieder neu zu überprüfen und in der Praxis bestmöglich zu berücksichtigen.

Aufbau des CAMP workspace, Hafenstraße 76, Foto: Lukas Wegwerth, 2022

Was vor vier Jahren mit einem ersten Piloten begann, hat sich bereits verdreifacht: Ab diesem Sommer werden erstmals sechs fliegende Künstlerzimmer an ländlichen Schulen in Hessen landen.

Die Architekten des mobilen Ateliers, Prof. Nikolaus Hirsch und Prof. Dr. Michel Müller, stellen sich mit ihrem Entwurf der Herausforderung, einen flexiblen Raum zu entwickeln: Die Ästhetik eines klassischen Künstler*innen-Ateliers spielt dabei eine genauso wichtige Rolle wie die Möglichkeit, darin zu wohnen und den Gesamtraum gleichzeitig für verschiedene kreative Formate oder Arbeitssituationen flexibel nutzbar machen zu können. „Vom ersten Prototypen bis zum jetzigen, unter anderem für die documenta realisierten Bau, sind immer wieder Verbesserungen vorgenommen worden. Das fliegende Künstlerzimmer bleibt nie gleich, sondern ist immer in Bewegung“, so Prof. Nikolaus Hirsch und Prof. Dr. Michel Müller.  Prof. Christiane Riedel, Vorständin der Crespo Foundation, ergänzt: „Der Crespo Foundation war es wichtig, einen Raum zu schaffen, der ganz von dem*der Künstler* in her gedacht ist: einen Raum für seine*ihre eigene künstlerische Entfaltung und für die Entwicklung und Erprobung neuer Konzepte der kulturellen Bildung an Schulen.“

Arts Educators in Residence wird unterstützt durch die Förderung der Crespo Foundation.

Titelbild: Visualisierung des fliegenden Künstlerzimmers in der Hafenstraße 76, Foto: Nikolaus Hirsch und Michel Müller, 2022